Für kleine Kinder ist der gesamte Tag ein spannender Lernprozess: es wird die Umgebung erforscht, verschiedenste Eindrücke werden verarbeitet und die Sinne werden ausgiebig getestet. Sie lernen viel über ihren Körper, die verschiedenen Arten von Kommunikation und imitieren das Verhalten von Erwachsenen sowie von anderen Kindern. Für eine gute Entwicklung ist es wichtig, die Kinder in einem behüteten Umfeld, immer wieder zu ermutigen neue Erfahrungen zu sammeln, um daraus langfristig zu lernen.
Ich möchte mit Ihrem Kind zusammen auf eine große Entdeckungsreise gehen, ihm viele Dinge näher bringen und seine Neugier wecken. Das Ziel ist dabei selbstständiger zu werden, um mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu erlangen. Kinder sollen lernen, dass durch ihre Handlungen und Ihre Kommunikation Reaktionen hervorgerufen werden, die dem Kind ermöglichen Einfluss auf seine Umwelt zu nehmen.
Folgende Bildungsfelder sind mir wichtig:
- Sprachentwicklung
- soziales Leben in der Gruppe
- Bewegung und Gesundheit
Mir ist es wichtig, ganz individuell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihres Kindes einzugehen, um es gezielt zu unterstützen.
Als Erwachsene möchten wir unsere Kinder gerne vor
schlechten Erfahrungen schützen „klettere bitte nicht zu hoch, sonst fällst du
runter“ doch gerade diese Vorsicht ist es, die das Kind daran hindert eigene
Erfahrungen zu machen. Daher lautet ein berühmtes Zitat von Maria Montessori
„Hilf mir, es selbst zu tun“.
Ich biete daher keine vorschnellen Lösungswege an, sondern
unterstütze Ihr Kind nur, wenn es nicht weiterkommt. Freut sich Ihr Kind nicht
viel mehr darüber, wenn es etwas selbst herausgefunden und die Situation aus
eigener Kraft bewältigt hat, anstatt das wir als Erwachsene dem Kind den
Lösungsweg gezeigt haben?
„Kinder möchten sich selber ein Bild von der Welt machen. Niemand
sonst kann dies für sie tun“ heißt es schließlich auch in den NRW
Bildungsgrundsätzen. Denn wie ein bekanntes Sprichwort sagt „Nimm ein Kind an die
Hand und lass Dich von ihm führen. Betrachte die Steine, die es aufhebt und
höre zu, was es Dir erzählt. Zur Belohnung zeigt es Dir eine Welt, die Du
längst vergessen hast“ (Quelle: o.A.)
Gerade in der U3 Betreuung ist Sicherheit im Haus und Gartenbereich
sehr wichtig. Zudem möchte ich jedem Tageskind und auch Ihnen die Gewissheit geben,
dass Ihr Kind bei mir sicher aufgehoben ist. Ich habe daher einige Vorkehrungen
getroffen:
Besonders bei Kindern ist eine gesunde und ausgewogene
Ernährung wichtig, da sich ihr Körper noch im Wachstum befindet. Daher werden
besonders Vitamine, Spurenelemente und Mineralien als Energiequelle benötigt.
Der Tag startet mit einem ausgewogenen Frühstück,
um jedem Kind individuell die Möglichkeit zu geben, Kraft für den Tag zu
sammeln. Hier steht Ihrem Kind eine kleine Auswahl aus frischem Obst und Gemüse
sowie Vollkornbrot zur Verfügung.
Das Mittagessen besteht aus abwechslungsreichen selbstgekochten
Speisen. Fleisch ist zwar wichtig, steht bei uns aber nicht täglich auf dem
Tisch. Viel mehr konzentrieren wir uns auf Gemüse, Kohlenhydrate oder ab und zu
auch mal Fisch. Hier wird auch auf die Vorlieben Ihres Kindes geachtet.
Alle Speisen werden bei uns gemeinsam eingenommen. Jedes
Kind hat seinen eigenen festen Sitzplatz am Tisch und wird aktiv in die
Essensvor- und auch Nachbereitungen eingebunden, so zum Beispiel durch das gemeinsame
Tischdecken oder das anschließende Geschirr einsammeln. Ihr Kind soll die
Möglichkeit haben verschiedene Gerichte kennen zu lernen, welches es vielleicht
(noch) nicht von zuhause kennt. Es kann selbst entscheiden, wie viel und was es
Essen möchte. Mir ist es wichtig, dass Essen nichts mit Zwang zu tun hat und
Ihr Kind so einen gesunden Bezug zur Nahrung erlernt. Durch die Gemeinschaft am
Tisch wird der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe gefördert und die Kinder lernen
schnell mit Hilfsmitteln wie Löffel oder Gabel zu essen.
Beispiel
Wochenspeiseplan:
Montag |
Möhren und Kartoffeln untereinander |
Dienstag |
Vollkornnudeln mit Tomatensauce |
Mittwoch |
Hühnerfrikassee |
Donnerstag |
Champignon-Risotto |
Wenn Ihr Kind an einer Lebensmittelunverträglichkeit oder
Allergie leidet, wird dies selbstverständlich berücksichtigt.
In einer kleinen Gemeinschaft besteht auch immer die Gefahr,
dass sich Krankheiten und Bakterien ausbreiten. Für mich ist es deshalb
besonders wichtig, dass Ihr Kind ebenfalls einen natürlichen Bezug zum Thema
Gesundheit und Hygiene entwickelt. Dreck und Schmutz gehören zum Spielen im
Freien zwar dazu, man muss ihm aber mit entsprechenden Hygienemaßnahmen
begegnen.
Jeder Raum wird mehrmals täglich gelüftet und gereinigt.
Alle Spielsachen werden selbstverständlich regelmäßig
gereinigt und desinfiziert.
Freies Spiel, Bewegung und Kreativität nehmen den größten Teil in unserem Tagesablauf ein. Die Kinder lernen durch Bewegung ihren Körper besser kennen und trainieren dabei alle Sinne.
Das Besondere kann jederzeit entdeckt werden: in der Natur finden sich überall Sachen, mit denen man spielen und basteln kann. Mit viel Freude untersuchen wir unsere Umgebung und probieren z.B., womit man Musik machen kann, was sich zum Basten eignet oder spielen einfach im Sandkasten. Für mich ist es immer wieder faszinierend, mit welchem Eifer und welcher Hingabe die Kinder neue Sachen für sich entdecken.
Auch Musik und Singen kommt in meiner Kindertagespflege nicht zu kurz. Durch zusammen gesungene Lieder erweitern und vertiefen die Kinder ihren Wortschatz und lernen schnell, kleine Lieder selbstständig mitzusingen. Ich habe auch einen Vorrat an verschiedenen Instrumenten und Gegenständen, mit denen man Töne erzeugen kann – die Kinder haben damit viel Spaß und werden zu kleinen „Komponisten“.
Die Grundlage der Eingewöhnung bildet in meiner Tagespflege
das „Berliner Modell“. Bei dieser Methode der Eingewöhnung wird schrittweise
eine enge und vertrauensvolle Bindung zwischen der Tagesmutter und dem Kind
aufgebaut. Dabei steht allein Ihr Kind im Vordergrund. Es sollte keinerlei
Druck oder Überforderung erleben. Es soll viel mehr erfahren, dass es in meiner
Tagespflege willkommen ist und sich trotz einer erstmal neuartigen Umgebung
geborgen fühlen kann.
Selbstverständlich muss sich dieses Vertrauen erst einmal
entwickeln und bezieht sich sowohl auf die enge Beziehung zwischen Ihrem Kind
und mir als Tagesmutter, als auch auf die Beziehung zwischen Eltern und
Tagesmutter. Denn mir ist es besonders wichtig, nicht nur zu den Kindern,
sondern auch zu den Eltern eine enge partnerschaftliche Beziehung aufzubauen.
Bis jetzt kannte Ihr Kind vielleicht nur Sie als
Bezugsperson. Es könnte daher mit Verunsicherung, Angst, Wut und Stress auf
neue Personen und eine neue Umgebung reagieren. Das ist ein normales Verhalten
und Ihr Kind muss in kleinen behutsamen Schritten lernen, sein Vertrauen auch
auf andere Personen auszuweiten. Daher orientiere ich mich am Berliner Modell,
welches die Eingewöhnung in vier Phasen unterteilt: die Grundphase, der erste
Trennungsversuch, die Stabilisierungsphase und die Schlussphase. Da jedes Kind
einzigartig ist und sich nicht nur im Aussehen, sondern auch durch seinen
Charakter, seine Entwicklung, seine familiären und kulturellen Hintergründe und
sein Alter unterscheidet, ist auch jede Eingewöhnung anders und es gibt keine
pauschale Aussage wie lange die jeweilige Phase dauert. Denn das Tempo und die
Dauer der Eingewöhnung bestimmt ganz allein Ihr Kind.
Nun eine kurze Erläuterung der jeweiligen Phasen:
1. Phase:
Grundphase |
Mutter oder
Vater begleiten ihr Kind in die Kindertagespflege und bleiben ca. 1-2 Stunden
gemeinsam vor Ort. In dieser Phase nähert sich die Tagesmutter langsam und
behutsam dem Kind an, ohne es zu bedrängen. |
2. Phase:
Erster Trennungsversuch |
Mutter oder
Vater kommen gemeinsam mit ihrem Kind in die Tagespflege. Kurz darauf
verlässt das Elternteil für wenige Minuten den Raum, bleibt aber in der Nähe und
erreichbar. Verhält sich das Kind ruhig und gelassen, spricht dieses
Verhalten für eine kürzere Eingewöhnungszeit. Verhält sich das Kind jedoch
stark verunsichert und lässt sich von der Tagesmutter auch nicht beruhigen, muss
man sich auf eine etwas längere Eingewöhnungszeit einstellen. |
3. Phase:
Stabilisierungsphase |
Mutter oder
Vater überlassen es nun der Tagesmutter auf die Signale des Kindes zu
reagieren, es zu wickeln, zu füttern und mit ihm zu spielen. Sie halten sich
eher im Hintergrund auf. Die Trennungsphase wird schrittweise vergrößert und
die Tagesmutter wird allmählich zur Bezugsperson für das Kind |
4. Phase:
Schlussphase |
Das Kind
lässt sich von der Tagesmutter trösten und sucht den Kontakt zu ihr. Die
Eltern bleiben für den Notfall telefonisch erreichbar. |
Als Eltern können Sie Ihr Kind aktiv in der Eingewöhnung
unterstützen. Sie sind bildlich gesprochen „der sichere Hafen“ im Hintergrund,
bei welchem das Kind Trost, Geborgenheit und Zuflucht suchen kann. Ihr Kind
bekommt das Gefühl, dass ihm nichts passieren kann, so lange Mutter oder Vater
in seiner Nähe sind. Hilfreich ist es ebenfalls einen vertrauten Gegenstand von
zuhause für Ihr Kind mitzubringen. Das kann ein Kuscheltier, ein Schnuller oder
auch eine Decke sein. Es erinnert Ihr Kind stets an zuhause oder an die Eltern,
auch wenn diese gerade einmal nicht in der Nähe sind. Besonders wichtig ist es
auch zu erwähnen, sich wenn möglichst während der Eingewöhnung nicht
abzuwechseln. Es sollte daher nur ein Elternteil die Eingewöhnung begleiten, da
es sonst zu Unruhe oder Irritation beim Kind führen kann.
Als Mutter weiß ich, dass nicht nur die Kinder, sondern auch
die Eltern sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen müssen. Es ist nicht
einfach, sein Kind schrittweise loszulassen, aber nur so kann eine gute
Beziehung zur Tagesmutter aufgebaut werden. Daher besuche ich alle Familien vor
Beginn der Eingewöhnung zuhause. Hier besprechen wir gemeinsam den gesamten
Ablauf der Eingewöhnung und ich erkläre Ihnen noch einmal die einzelnen Phasen
des Berliner Modells. Zudem haben Sie die Möglichkeit, wichtige Fragen vorab
beantwortet zu bekommen, so dass Sie und Ihr Kind voller Vorfreude in die
Eingewöhnung starten können.
Besonders kleine Kinder merken schnell wie die Beziehung der
Bezugspersonen zueinander ist. Das kann sowohl durch Mimik, Gestik, Blicke oder
den Klang der Stimme passieren. Umso wichtiger ist es daher, dass die
Bezugspersonen ein enges und partnerschaftliches Verhältnis pflegen. Denn nur
so kann auch Ihr Kind eine solche Bindung zu mir als Tagesmutter aufbauen.
Von Anfang an versuche ich die Eltern in meine Arbeit mit einzubeziehen. Durch regelmäßige Gespräche die über ein sogenanntes „Tür- und Angelgespräch“ hinausgehen, haben Sie die Möglichkeit einen intensiveren Einblick in meine tägliche Arbeit zu bekommen. Nur so können individuelle Ideen und Vorschläge der Eltern berücksichtigt werden und gemeinsame Entscheidungen zum Wohl des Kindes getroffen werden. Hierzu biete ich zum Ende der Eingewöhnungszeit, sowie alle 6 Monate ein Entwicklungsgespräch an. So erhalten Sie einen regelmäßigen Einblick in den Entwicklungs- und Bildungsstand Ihres Kindes von Seiten der Tagespflege.
Denn niemand kennt Ihr Kind so gut wie Sie und durch Ehrlichkeit, Vertrauen und Respekt können beide Seiten einander ergänzen und zur positiven Entwicklung Ihres Kindes beitragen.